26. April 2010 09:16
In NAV gibt es Nachfolgeartikel, wobei diese Ersatzartikel genannt werden. Diese Funktionalität steht allerdings nur im Bereich Vertrieb zur Verfügung. Ersatzartikel haben dort den Hintergrund, dass dem Verkäufer angezeigt wird, wenn ein Artikel ausläuft, welcher Artikel stattdessen dem Kunden angeboten bzw. verkauft werden kann.
Im Bereich Produktion gibt es diese Funktion nicht, da sie auch für Planungsläufe nicht berechenbar wäre. Es gibt allerdings die Möglichkeit Produktionsstücklisten bzw. Komponenten in Stücklisten zeitlich zu definieren. Das heißt, es kann in einer Fertigungsstückliste angegeben werden, bis zu welchem Datum ein bestimmter Artikel benutzt werden soll bzw. ab welchem Datum ein bestimmter Artikel verwendet werden soll. Mit einem zeitlichen Hintergrund kann wiederum über den Planungslauf definiert werden wann welche Artikel in welcher Menge benötigt werden.
Eine elegantere und sinvollere Lösung wäre jedoch die Definition eines Artikels in der Stückliste bis dieser aufgebraucht ist, um bei Eintreten dieses Falls auf einen anderen (homogenen) Artikel umzuschwenken. Sieht jemand hier Möglichkeiten oder hat jemand eine vergleichbare Lösung im Einsatz?
Beste Grüße.
14. Mai 2010 11:09
Nachdem offenbar niemand eine Idee hat wollte ich fragen, ob der Gedanke an die Problemstellung völlig abwegig ist, oder ob es sich lohnt daran ein paar Gedanken zu verschwenden.
Grüße aus Koblenz
14. Mai 2010 12:50
Das klingt schon etwas kompliziert. So wie ich das verstehe, müsste man beim Berechnen des FA und bei den Bestellvorschlägen eingreifen. Da wäre dann noch die Frage, was passieren soll.
Nehme ich mal als Beispiel den Zusammenbau eines PCs. Wenn ich nun 4 RAM Riegel brauche, habe aber noch drei vom Auslaufartikel Infineon und danach den Nachfolgeartikel vom Samsung. Die kann man im Verkauf bedenkenlos so eintragen, beim Zusammenbau sollte man sie aber besser nicht kombinieren. Hier müsste also der Vorschlag sein, alle 4 RAMs von Samsung zu nehmen und die drei alten zu verschrotten, als Ersatzteil liegen zu lassen oder sonstwas.
Was soll passieren, wenn der Nachfolgeartikel technisch höherwertiger ist? Ist das sichtbar und besteht die Möglichkeit, das der Kunde bemerkt, dass offensichtlich in seinem Produkt zum Teil der alte Ramsch abverbraucht wurde? Sollte man vermeiden.
Ist das Nachfolgeteil zwar in der Leistung gleichwertig, benötigt aber andere Anschlüsse? Dann wären auch andere Bauteile betroffen, oder man müsste für die Mischbestückung sogar ein Sondermodell auflegen.
Und, wenn Im Bau alles problemlos zu mischen ist, die Geräte mit den Nachfolgeteilen aber technisch besser sind: falls ich eine Produktion von 20 Stück plane und jedes Endgerät einwandfrei funktionieren wird: Verkaufe ich alle einzeln, wird das wahrscheinlich kein Kunde bemerken. Gehen alle an einen Kunden: ist es dann vertretbar, wenn er 10 in alter und 10 in neuer, höherwertiger Spezifikation bekommt? Was macht man in so einem Fall mit dem VK-Preis?
Da wäre also einiges zu klären, und es wäre wohl recht schwierig, das in NAV umzusetzen. Was ich mir jedoch vorstellen kann, ist ein Hinweis in den Planungsvorschlagszeilen, falls dort eine Zeile für einen Auslaufartikel berechnet wurde. So eine Art Sperrkennzeichen, die den Bediener dazu bringt, aus der Zeile keine Bestellung zu machen, sondern dass er seine Birne einschaltet, sich den Artikel ansieht und darauf reagiert. Sprich: mit der Konstruktion/Fertigung abspricht, wie man verfahren kann und dementsprechend plant und bestellt, die Stücklisten ggf. auf neue Versionen umstellt und alles Weitere unternimmt.