[gelöst] Einstandspreis nicht nachvollziehbar

18. September 2012 15:08

Hallo,

wir haben Verkaufartikel mit Stücklisten, die täglich in den Fertigungsaufträgen variieren.
Nun haben wir das Erscheinungsblid, dass bei einem Artiklel seit ca. 6 Wochen ein falscher Einstandspreis berechnet wird und auch die Wertposten nicht nachvollziehbar sind.
Die Lagerregulierung läuft täglich und die Einstandspreise der FA-Kompoenten sind auch richtig.

Wie kann man dem Problem näher kommen?

Ich habe das hier gefunden:

viewtopic.php?f=8&t=7213&p=33880&hilit=lagerregulierung#p33880

Aber woher kenne ich den Wert, der richtig ist?

Gruß
Rallnus
Zuletzt geändert von rallnus am 21. September 2012 12:14, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

18. September 2012 17:29

rallnus hat geschrieben:Aber woher kenne ich den Wert, der richtig ist?

Durch manuelles Nachrechnen, einige Möglichkeiten hatten wir hier, auch mit Report 5801 "Lagerbew.-Einst.-Pr.-Ermittl." (der kann aber Standard-Bugs enthalten wenn er nicht gefixt wurde, siehe hier.

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

18. September 2012 23:03

Kowa hat geschrieben:
rallnus hat geschrieben:Aber woher kenne ich den Wert, der richtig ist?

Durch manuelles Nachrechnen, einige Möglichkeiten hatten wir hier, auch mit Report 5801 "Lagerbew.-Einst.-Pr.-Ermittl." (der kann aber Standard-Bugs enthalten wenn er nicht gefixt wurde, siehe hier.


Wenn man auf das "siehe hier." klickt, kommt die Errormessage "das ausgewählte Thema existiert nicht" ...
Vielleicht hast du den falschen Link erwischt?

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

18. September 2012 23:51

Freestyler hat geschrieben:Vielleicht hast du den falschen Link erwischt?

Nein, nur versehentlich gekappt. Ist korrigiert, danke für den Hinweis.

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

19. September 2012 09:25

so, ok, ich habe neue Erkenntnisse.

Wir haben NAV 3.7, das schon seit 2003 läuft.

Mit der Artikelstatistik bekomme ich keine nachvollziehbaren Ergebnisse.
Jetzt bin ich weiterhin auf der Suche nach einer Lösung.

Was mir auffällt ist, dass im Artikelstamm / Feld Fakturierter Bestand immer negative Zahlen stehen.
-400 , -50

Was kann die Ursache hierfür sein?
Kann das den Fehler bei der Berechnung verursachen?

Weiterhin habe ich die Wertposten gemäß der Anleitung aufsummiert und komme auf einen Wert von 5 Mio. obwohl 800 Euro ok wären.
Angezeigt werden 20.000.


Danke für Tipps!

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

20. September 2012 22:32

rallnus hat geschrieben:Was mir auffällt ist, dass im Artikelstamm / Feld Fakturierter Bestand immer negative Zahlen stehen.
-400 , -50
Was kann die Ursache hierfür sein?


Einen negativen Bestand darf es immer nur kurzfristig geben, wenn Einkäufe / Istmeldungen noch nicht alle durchgebucht wurden, aber niemals langfristig (Ausnahme: Dummyartikel ohne Wert für Dienstleistungen o.ä.)
Ein negativer Fakturabestand entsteht z.B., wenn die Wareneingänge der Einkäufe nicht komplett fakturiert oder FA nicht beendet werden und anschließend die Ware gutgeschrieben oder über Artikel-/ oder Inventurbuchblätter ausgebucht wird. Wenn das alle Artikel betrifft, dann ist das leider ein sehr schlechtes Zeichen.
Kann das den Fehler bei der Berechnung verursachen?

Voraussetzung für eine aussagekräftige Einstandspreisberechnung ist immer ein positiver Fakturabestand, alles andere auf Basis von Soll-Kosten/Erwarteten Werten ist reine Spekulation. Notfalls muss man einen Tag mit dem letzten positiven Fakturabestand ermitteln und für diesen den Einstandspreis berechnen und als Grundlage nehmen.
Weiterhin habe ich die Wertposten gemäß der Anleitung aufsummiert und komme auf einen Wert von 5 Mio. obwohl 800 Euro ok wären.
Angezeigt werden 20.000.

Der Satz ist unverständlich.Der Lagerwert sollte 800 EUR sein, ist aber 5000000 EUR ?

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

21. September 2012 12:09

Ok, super, vielen Dank für Deine aussagekräftige Antwort.

Wenn ich mal dazu komme, (was ich schon lange vorhabe) an einem Treffen teilzunehmen, gebe ich Dir (mindestens) einen aus.

Ja, die Antwort ist unklar.

Was ich meine ist:

Wenn ich wie beschrieben die Einstandspreise (erwartet und tatsächlich) addiere, komme ich auf die 5 Mio., statt auf 800.
Ok, bitte nicht weiter drüber nachdenken.

Ich würde jetzt den Bestand des Artikels vollständig ausbuchen und mit einem neuen Wert einbuchen.
Wenn ich eine Neubewertung mache, finde ich zwar Neubewertungsposten, aber nach der Einstandspreisberechnung und der Lagerregulierung habe ich immer noch die alten Einstandspreise.

Re: Einstandspreis nicht nachvollziehbar

21. September 2012 12:50

rallnus hat geschrieben:Ich würde jetzt den Bestand des Artikels vollständig ausbuchen und mit einem neuen Wert einbuchen.

Das wird nicht funktionieren. Eine Abgangs-/Zugangsbuchung über ein Buchungsblatt ist Lieferung und Faktura in einem, man gewinnt also gar nichts im Bezug auf Differenz zwischen physikalischem Bestand und Fakturabestand. Die unfakturierten Bestandteile der Artikel am Lager müssen fakturiert werden, sonst wird sich fakturierte Bestand nicht erholen.
Nur falls das nicht mehr geht oder die Artikel zwischenzeitlich doppelt zugebucht worden (einmal unfakturiert, einmal fakturiert), kann ein Entwickler die unfakturierten ggf. löschen und die eventuell bereits vorhandenen Ausgleichsbeziehungen auf die fakturierten umhängen.

Re: [gelöst] Einstandspreis nicht nachvollziehbar

21. September 2012 15:26

Ok, danke, zwei letzte Fragen:

Sollten alle demnach alle Posten faktiert sein, wenn der Bestand =0 ist und die Regulierungen gelaufen sind?

Das mit dem Umhängen der Posten wird nicht praktikabel sein, denn es sind > 1.000 pro Artikel. Da müsste schon ein Code her.
Kann ich vielleicht den Posten auf fakturiert setzen oder die Regulierungspsten löschen?

Re: [gelöst] Einstandspreis nicht nachvollziehbar

21. September 2012 22:37

rallnus hat geschrieben:
Sollten alle demnach alle Posten faktiert sein, wenn der Bestand =0 ist und die Regulierungen gelaufen sind?

  • 1. Alles Fakturieren
  • 2. Wertposten regulieren
  • 3. Lagerwertbericht 1001 laufen lassen, Einstandspreis ggf. sichern, wenn Varianten und /oder Lagerhaltungsgdaten vorhanden sind, ggf. deren Abweichungen zum Artikel beachten
  • 4. Ausbuchen, ggf. separat über Variante und/oder Lagerort.
  • 5. Nochmal Wertposten regulieren
  • 6. Nochmal Lagerwertbericht laufen lassen und prüfen ob alles auf Null (Menge und Wert) ist. Auch hier: Nur weil der Artikel insgesamt einen Nullwert ausweist, müssen die Varianten/Lagerortbestände einzeln betrachtet nicht auch auf Null sein. Das ist für einen sauberen Neuanfang aber unbedingt erforderlich.
  • 7. Einbuchen mit Einstandspreis lt. Pkt. 3, wenn Varianten und /oder Lagerhaltungsgdaten vorhanden natürlich auch hier separat
  • 8. Wenn man ein Verbrauchsfolgeverfahren (FIFO, LIFO) als Lagerabgangsmethode einsetzt, hebelt man das durch die obigen Schritte aus, weil die Zubuchung natürlich nur mit der Durchschnittsbewertung erfolgen kann. Deshalb den Wirtschaftsprüfer vorher informieren. Wenn der Einwände hat, müssen die Restmengen der (vor der Ausbuchung) offenen Artikelposten separat mit ihren jeweilgen Einstandspreisen eingebucht werden.
.
rallnus hat geschrieben:Kann ich vielleicht den Posten auf fakturiert setzen oder die Regulierungspsten löschen?

Regulierungsposten kann man entsprechender Lizenz schon löschen, aber die werden bei der nächsten Regulierung wieder genau so erzeugt, wenn sich zwischenzeitlich an den Vorbedingungen (Ausgleichsbeziehungen, Ausgleichsmengen und damit verbundene Wertposten) nichts geändert hat.

Re: [gelöst] Einstandspreis nicht nachvollziehbar

5. Oktober 2012 09:07

Ok, danke.

Ich habe nun zumindest mal die Ursache gefunden, warum wir fast alle Fertigungsartikel ständig in einem negativen fakturierten Bestand führen.
Es liegt daran, dass wir auftragsbezogen fertigen, d.h. die Komponenten in einem Fertigungsauftrag für einen Artikel sehen in jedem Auiftrag anders aus.

Nun kommt es, dass einzelne Kompoenten über Monate hinweg nicht fakturiert werden, da vom Lieferant keine Rechnung kommt. Wenn diese Artikel in viele Fertigungsaufträge einfließen kommt es zu einer Schieflage.
Die Fertigungsaufträge werden nicht komplett fakturiert und es kommt zu hohen (>>500) negativen fakturierten Beständen.

Lagerkonten werden dadurch auch sehr, sehr negativ.
Der Lagerwertbericht zeigt dann z.b. Werte für Bestände an, obwohl der Bestand inkl. Sollkosten Null ist.

Was können wir tun?
Zuletzt geändert von rallnus am 25. Oktober 2012 15:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: [gelöst] Einstandspreis nicht nachvollziehbar

6. Oktober 2012 00:16

rallnus hat geschrieben:Was können wir tun?

Die Lieferanten an die Kandare nehmen, dass diese die Rechnungen schicken. Das liegt ja schließlich auch in deren Interesse. Notfalls andere Lieferanten suchen, auch wenn die scheinbar teurer sind. Ein ERP-System läuft nur dann rund, wenn alle Beteiligten zeitnah mitspielen. Den erhöhten Arbeitsaufwand, welchen man mit solchen Verzögerungen hat, muss man auch in den Selbstkosten verrechnen (das sind Handlungskosten), und ein scheinbar günstiger Bezugspreis des Lieferanten relativiert sich dann meist.