[gelöst]Durchschnittlicher Einstandspreis und Einstandspreis

25. Juni 2007 15:49

Hallo,

wer kann da helfen:
Bei uns läuft die Lagerregulierung jede Nacht (Version 4.00 mit SP1).
Es kommt oft vor, dass sich der Einstandspreis verändert.
Aber trotz Regulierung nicht korrekt im Feld Einstandspreis aktualisiert wird.
Problem entsteht, wenn der Artikel heute vom Lieferanten kommt und auch heute noch an den Kunden versendet wird. Bei der Lagerregulierung ist der Lagerbestand schonwieder 0 und somit ist der durchschn. EP auch 0. Also wird auch das Feld Einstandspreis nicht erneuert.
Beim nächsten Auftrag gehen die Kollegen vom Vertrieb wieder von einem anderen EP aus und verkaufen den Artikel zu günstig.
Was spricht dagegen, das Feld Einstandspreis manuell zu verändern, wenn der Lagerbestand 0 ist? .

-Ich meine außer diese blöde Fehlermeldung-
Gruß
Bräu
Zuletzt geändert von bräu am 10. Juli 2007 11:33, insgesamt 1-mal geändert.

25. Juni 2007 16:06

Bin auch nur Laie auf dem Gebiet aber ich bin der Meinung, dass wenn der Artikel vorher zu einem festen Preis eingekauft wird und am selben Tag wieder verkauft wird, sollte es eigentlich abhilfe schaffen in dem das Feld "EK (neuster)" gefüllt wird. Somit wird beim Einkauf dieser Preis für den Artikel gezogen.

Wie gesagt bin nur Laie und lass mich deshalb auch gerne Verbessern wenn es falsch sein sollte.

Beim Einkauf wird der gezogen, was ist aber im Verkauf?

25. Juni 2007 16:52

wir hatten vorher 84,00 EUR als EP - jetzt sind es eigentlich 88,00 EUR - im Einkauf wird 88,00 EUR gezogen (auch weil ein Preis für den Lieferanten gespeichert ist) aber im Verkauf kommt Einstandspreis (MW) 84,00 EUR - als DB % erscheint in dem Fall 12,50 % sind aber in Wirklichkeit nur 8,33 % weil der EP ja höher ist. Bei der Spanne bleibt nichts mehr für Löhne und Gehälter übrig.

Offensichtlich wird nur der Wert "Einstandspreis" aus dem Artikel in die Verkaufszeile geholt. Würde ich den Artikel einen Tag lang hier rumliegen lassen, würde sich der durchschnittliche EP verändern - und auch der Einstandspreis wäre dann 88,00 - mache ich da eine Denkfehler?

26. Juni 2007 13:57

Hallo,

Leider nimmt Navision in der SalesLine den durchnittlichen Einstandspreis - das ist für manche Fälle gut und für andere Fälle (wie den beschriebenen oder auch z.B. wenn Artikel früher in großer Stückzahl günstig eingekauft wurde und beim letzten Mal erheblich teurer eingekauft wurde).
Eine wirklich vernünftige Lösung für den beschriebenen Fall kenne ich leider auch nicht.
Ich habe für solche Fälle eine Anzeige in der SalesLine geschaffen, die je nach abweichung der letzten Ek-Rechnung zum durchschn. Einstandspreis diese Farblich darstellt. Bei Abweichungen können über eine Funktion die die letzten 5 EK Preise der gebuchten Eingangsrechnungen anzeigt werden - die Verkäufer sollten die EK's kurz prüfen und ggf. den Einstandspreis manuell in der Verkaufszeile ändern.
Das ganze hat sich nach einer Eingewöhnungsphase eigentlich recht gut bewährt - alle Fehlerquellen schließt es trotzdem nicht aus.

26. Juni 2007 15:03

Der Einstandspreis in der Verkaufszeile hat bei positiver Menge nur für den Deckungsbeitrag im Auftrag eine Bedeutung, nicht für den tatsächlichen Wareneinsatz. Den ermittelt die Lagerregulierung ohnehin immer anhand der Lagerabgangsmethode und den Werten der bestandserhöhenden Buchungen , von denen der Verkauf abgebucht wird, und ändert den Wareneinsatz durch zusätzliche Wertposten. In Navision 4 wird der Beleg davon noch nicht beeinflusst, ab Version 5 weist die F9 Statistik beide Werte getrennt aus (die Zeileneinstandspreis und der OP-DB werden aber auch hier nicht korrigiert).

Bei Gutschriften und negativen Mengen in Aufträgen gilt das aber nicht, weil dann der Einstandspreis der resultierenden bestandserhöhenden Buchung bei der Buchung maßgeblich für den Wertefluss ist.

Wenn der Bestand auf Null ist, sollte ein Überschreiben des Einstandspreises zumindest bei FIFO und LIFO kein Problem darstellen.
Die Einstandspreisrückverfolgung in der Verkaufseinrichtung sollte dann aber möglichst aktiviert werden, um eventuelle falsche Einstandspreise bei bestandserhöhenden Buchungen zu vermeiden. Das gleiche gilt für Zugänge aus Inventuren und Artikelbuchblättern. Wenn der Einstandspreis hier dann nicht richtig ist, läuft der Lagerwert komplett aus dem Ruder.

Wenn kein Bestand da ist, ist der "EK-Preis (neuester)" ( = letzte Einkaufsrechnung) meist der beste Richtwert. Es muss aber beachtet werden, dass dieser Wert nicht eventuelle Rabatte und Konditionen enthält und deswegen u. U. zu hoch ist, wenn die EKs nicht als NettoNetto hinterlegt sind, bzw. zu niedrig wenn nachträglich noch Kosten gebucht wurden.