1. April 2009 20:14
elTorito hat geschrieben:Es gibt eine feste Definition von Regeln, nach denen die Anwendung bestimmt, ob ein Lagerabgang von der Neubewertung betroffen ist.
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Frage: Das heißt das nur Lagerabgänge Neu bewertet werden ?
Mit "Lagerabgänge" ist hier
jede bestandsvermindernde Buchung (Feld "Positiv" am Artikelposten hat
kein Häkchen) gemeint, egal welche Postenart. Das kann also Postenart Abgang, Verkauf, Zugang mit negativer Menge in der Buchblattzeile, Einkauf mit negativer Menge in der Belegzeile, Einkaufsgutschrift, Verbrauch etc. sein.
Anwender können nur bestandserhöhende (=positive) Artikelposten (Feld "Positiv" am Artikelposten hat ein Häkchen) neu bewerten, egal welche Postenart. Nie können bestandsvermindernde Artikelposten direkt neu bewertet werden, das macht nur die Lagerregulierung. Wenn ein positiver Artikelposten geschlossen ist, dann muss der Wertsaldo aller negativen Posten, die sich von diesem abgebucht haben, zusammen mit dem Wert dieses Artikelpostens einen Nullsaldo ergeben. Wenn man bestandsvermindernde Artikelposten direkt bewerten würde, würde diese Balance völlig aus dem Ruder laufen. Das darf man nicht verwechseln mit Wertbuchungen, die man per Zu-/Abschlag direkt auf bestandsvermindernde Lieferungen legt (z. B. Eingangsfrachtkosten, die direkt auf Verkaufslieferungen aufgeschlagen werden). Diese erscheinen dann als lagerwert
unabhängige Einstandsbeträge im Wertposten, eben weil sie nicht diesen Nullsaldo stören dürfen. Bei Deckungsbeitragberechnungen kann man diese dann trotzdem mit einbeziehen.
Handbuch hat geschrieben:"feste Definition von Regeln"
Es gibt zwei Möglichkeiten im Neubewertungsbuchblatt:
Neubewertung der ursprünglichen Zugangsmenge (das erreicht man entweder durch direkte Eingabe der "Ausgleich mit Lfd. Nr.", rechts im Neubewertungsbuchblatt, hier wird ein positiver Artikelposten direkt ausgewählt oder mit dem Report "Lagerwert berechnen", wenn man dann nur Zeilen bucht, wo die Menge gleich der Restmenge ist).
Dann werden nach Verbuchung und Regulierung alle negativen Artikelposten neu bewertet, die sich von diesem abgebucht haben oder noch abbuchen werden, egal welches Buchungsdatum die haben. Das macht man "unbewusst" aber auch , wenn man Zu-/Abschläge auf Eingangslieferungen legt. Die werden analog zu den Verkäufen "durchgereicht".
oder
Neubewertung der Restmenge (das erreicht man
nur mit dem Report "Lagerwert berechnen"). Der Restmengensaldo aller Artikelposten eines Artikels ist der aktuelle Bestand ( bzw. sollte es sein, hier kam es in einigen 2.x Systemen zu Abweichungen...).
Was die Regeltabelle im Handbuch im wesentlichen aussagt :
Alle Abbuchungen, die von einem positiven Artikelposten bis zum Zeitpunkt der Verbuchung der Neubewertung bereits erfolgt sind, sind von der Neubewertung nicht betroffen (der Mengensaldo dieser Abbuchungen ist gleich der Differenz zwischen den Feldern "Restmenge" und "Menge" an diesem Artikelposten).
Alles, was nach der Neubewertung von diesem Posten abgebucht wird (das ist an der "Lfd. Nr." des Artikelpostens eindeutig zu ermitteln), erhält als Wareneinsatz den neuen Einstandspreis, auch dann, wenn das Buchungsdatum der Abbuchung
vor das Neubewertungsbuchungsdatum gelegt wird. Dass diese Posten erst später erzeugt wurden, kann man dann im Feld "Bewertungsdatum" der von der Lagerregulierung erzeugten Wertposten erkennen, die an diesen rückdatierten Artikelposten hängen. Dies ist dann nicht wie sonst gleich dem Buchungsdatum, sondern entspricht dem Buchungsdatum der Neubewertung und wird z.B. ausgewertet bei der Ermittlung einen historischen durchschnittlichen Einstandspreises auf der Artikel-/Lagerhaltungsdatenkarte, wenn diese Forms mit einem Datumsfilter belegt werden (in Version 3.x und 4.x) . Dieses "Bewertungsdatum" in den Wertposten erscheint dann wiederum als "Buchungsdatum" an den mit diesem Artikelposten verknüpften Artikelausgleichsposten und wird z.B. vom Report 5801 "Lagerbew. -Einst.-Pr.-Ermittl." bei der Darstellung der Einstandspreisentwicklung ausgewertet.
Besonders bei Neubewertung der Ursprungsmenge bei weitestgehend oder komplett abverkauften Artikelposten ist zu beachten, dass das Buchungsdatum von Regulierungswertposten, die nach der Verbuchung von der Lagerregulierung erzeugt werden, wiederum je nach Version und Einstellungen sehr variabel ist, das hatte ich
hier schon mal näher beschrieben.
elTorito hat geschrieben:Hier wird mit "negativen" Verkaufszeilen gearbeitet, in einer Faktura, können positive und negative Artikelmengen gebucht werden.
Könnte es sein das durch diese Methode es zu Problemen bei der Neubewertung von Einstandspreien kommt?
Das ist ohne Belang. Maßgeblich ist bei der Verarbeitung in der Lagerregulierung nur, ob der Artikelposten bestandserhöhend oder bestandsvermindernd ist (bzw. war, wenn die Restmenge auf Null und der Posten geschlossen ist).